Blick ins Microgreens-Regal

Coaching landwirtschaftlicher Betriebe

Was ist systemisches Coaching?

Coaching ist eine individuelle Begleitung von Personen oder Teams zur Erreichung ihrer beruflichen und persönlichen Ziele. Coaching ist dabei als organisierte Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen. Systematisches Coaching zielt dabei auf die Erweiterung der Wissens- und Handlungskompetenz sowie die Generierung neuer Informationen, Perspektiven, Beobachtungen und Erkenntnisse über die Zusammenhänge im persönlichen und betrieblichen System ab. Der Begriff "systemisch" im Kontext von Coaching bezieht sich auf eine Herangehensweise, die die Einzelperson nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil eines größeren Systems (z. B. Familie, Betrieb) betrachtet.

Im Kontext des NEU.LAND. Pilotprojektes werden Pilotbetriebe bei der Entwicklung bis zur Umsetzung ihrer innovativen Geschäftsideen gecoacht, man spricht hier von einer prozessorientierten Unterstützung. Ziel des Coachings ist es, die Betriebe dabei ganzheitlich und lösungsorientiert zu unterstützen, ihre eigenen Potenziale zu erkennen, ihre Visionen zu schärfen und konkrete Schritte zur Umsetzung ihrer Projekte zu planen und durchzuführen. Dabei stehen die Gründercoaches den Betrieben als erfahrene Partner zur Seite und vernetzen diese bei Bedarf mit fachlichen Ansprechpartnern.

Erkenntnisprozess statt Anweisung

Statt durch instruktive Informationen im Sinne von „Mach es so oder so“ zielt systemisches Coaching auf einen Erkenntnisprozess ab. Der Landwirt, die Landwirtin erhält von dessen Coach anstelle von Ratschlägen und Lösungen vor allem anregende, weiterführende und hilfreiche Fragen, damit die Lösungen von diesen selbst gefunden und entwickelt werden können. Systemisches Coaching fokussiert sich auf die Entwicklung von Lösungen, die das Wohlbefinden des s.g. "Coachees" und die Funktionalität im Veränderungsprozess des Systems verbessern.

Coaching - Richtige Fragen stellen


Welche Coaches sind im Projekt dabei?

Das NEU.LAND. Team wird in dem Pilotprojekt durch sieben erfahrenen Gründercoaches mit unterschiedlichen Hintergründen und Expertisen unterstützt. Sie verfügen über langjährige Erfahrung in der Beratung und dem Coaching von landwirtschaftlichen Betrieben.

Das Coach-Team im NEU.LAND. Pilotprojekt.
Das Coach-Team im NEU.LAND. Pilotprojekt.
(v.l) Cornelia Röckl [Bioland e.V.], Maria Lotter [entra agrar], Monika Pfleger [Hans Lindner Stiftung], Manuela Müller-Gaßner [Freiberuflicher Coach, muhmentum], Petra Wähning [Freiberuflicher Coach, Genussinvest], Helene Faltermeier-Huber [FüAk], Albert Eckl [Hans Lindner Stiftung].



Wie ist Coaching im Pilotprojekt eingebunden?

Im Rahmen des NEU.LAND. Pilotprojektes spielt das Coaching eine zentrale Rolle. Jeder Pilotbetrieb wird von einem Gründercoach begleitet, der ihn von der Planung bis zur Umsetzung seiner innovativen Geschäftsidee unterstützt.

  • Orientierungsgespräch: Zu Beginn des Coachings findet ein Orientierungsgespräch statt, in dem die Ausgangssituation des Betriebs analysiert und erste Ziele definiert werden. Ziel ist es, Visionen zu schärfen und Klarheit über das weitere Vorgehen zu schaffen.
  • Methodische Begleitung und Unterstützung in komplexen Entscheidungsprozessen: Die Coaches bieten den Betrieben verschiedene Methoden und Tools an, um ihre Ideen strukturiert zu entwickeln, umzusetzen, Perspektiven zu erweitern und die richtigen Entscheidungen für sich und den Betrieb zu treffen. Dieses Vorgehen stärkt die Veränderungskompetenz der Verantwortlichen und hilft ihnen, flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren.
  • Kommunikation: Die Zusammenarbeit im landwirtschaftlichen Betrieb, oft geprägt durch das enge Miteinander von Betrieb und Familie, kann gerade in Veränderungsprozessen zu Spannungen und Konflikten führen. Ein Coach, als außenstehende Person, kann helfen, Kommunikationsbarrieren zu überwinden, Konflikte zu klären und ein harmonisches Miteinander zu fördern.
  • Fachliche Unterstützung: Durch die Zusammenarbeit mit Fachexperten können spezifische Fragen und Herausforderungen fachkundig beantwortet und gelöst werden.
  • Regelmäßige Treffen: In regelmäßigen Coaching-Sitzungen werden die Fortschritte besprochen, Feedback gegeben und die nächsten Schritte geplant und erarbeitet.
  • Vernetzung: Die Coaches fördern die Vernetzung der Pilotbetriebe untereinander und mit anderen Akteuren der Agrarbranche, um den Austausch und die Zusammenarbeit zu stärken.

Wissenschaftliche Begleitung

Wissenschaftliche Begleitung im Pilotprojekt - AP2

Im NEU.LAND. Pilotprojekt wird die Wirkung und Bedeutung des Betriebscoachings als Unterstützungsmaßnahme mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden analysiert und bewertet.



NEU.LAND.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Agrarökonomie – Arbeitsbereich Diversifizierung
Hans-Loher-Str. 32
Telefon: +49(0)8161 8640 4660
E-Mail: NEULAND@lfl.bayern.de